Wandel des Klimas – Beobachtungszeiträume – politische Entscheidungsfindung
und Medien
Klima- und Umweltveränderungen werden heute medial stark wahrgenommen und als Bedrohung empfunden. Eine Betrachtung der gesicherten Kausalitäten kommt dabei häufig zu kurz; oft werden zeitliche Korrelationen von Ereignissen schon als Beleg für die kausalen Zusammenhänge gewertet, ohne dass die direkten Mechanismen verstanden sind. Ein Grund dafür ist die Komplexität der Zusammenhänge und die Begrenztheit unseres Beobachtungszeitraumes. Während die Zeitdimension durch die Untersuchung historischer und geologischer Perspektiven in die Diskussion eingehen kann, bleibt immer die Frage, wie im Sinne von politischer Entscheidungsfindung mit den verbleibenden Unsicherheiten von Vorhersagen umgegangen werden kann.
Wir werden folgende Themen aus verschiedenen Perspektiven betrachten: Das Problem des kurzen Beobachtungszeitraumes und die Zeitdimension von Wandel, Paradigmen des Wandels und Erklärungsmodelle für Wandel, Wahrnehmung von Wandel – historisch und heute; das Problem der “sinkenden” Inseln, Unsicherheit und Entscheidungsfindung in der Politik; das Verursacherprinzip: Moral, Schuld und Kompensation (-shoffnungen); Carbon Trading: Ursachen und Konsequenzen; die Rolle der Medien bei der Vermittlung von wissenschaftlichen
Erkenntnissen.
Leitung: Prof. Dr. Bettina Beer, Universität Luzern, Ethnologisches Seminar, Lehrstuhl für Allgemeine Ethnologie www.bettinabeer.info, Prof. Dr. Hildegard Westphal, Geologie, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) GmbH, Direktorin www.zmt-bremen.de
Teilnehmer: Studierende aller Fachrichtungen
Literatur: Ein Reader wird vor der Sommerakademie zugänglich gemacht.
Arbeitssprache: Deutsch
Ort: Silserhof, Sils Maria (GR)