Recht besteht nicht nur aus Gesetzen und Schriftsätzen, sondern steht immer wieder auf dem Spiel. Vor Gericht kommen Rechtssachen auf den Tisch, Geschehnisse werden seziert und Urteile werden gefällt. Verfassungen werden feierlich verkündet, Menschenrechte künstlerisch vergegenwärtigt, Ordnungsansprüche polizeilich demonstriert. Recht inszeniert sich selbst oder wird – etwa in Schauprozessen – als Instrument politischer Inszenierung benutzt. Welche Funktionen haben diese Inszenierungen für das Recht, für die Politik und für Gesellschaften? Wie zeigt sich Recht in der Gesellschaft? Und wie erklärt sich die seit der griechischen Antike und in ganz unterschiedlichen Rechtskulturen bestehende Verbindung von Recht und Literatur, Gericht und Theater in der Gegenwart?
Wir werden uns an der Schnittstelle von Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft und Kulturwissenschaften mit legitimatorischen Potentialen, politischen Eskalationen und künstlerischen Verarbeitungen rechtlicher Inszenierungen befassen. Aktuelle Themen wie die Rolle des Rechts in autoritären Systemen, die Anordnung gesellschaftlicher Polarisierungen oder die Mobilisierung von Recht durch soziale Bewegungen können aus der einerseits spezifischen und andererseits disziplinär querliegenden Betrachtung von Inszenierungen des Rechts in einer Weise diskutiert und anschaulich gemacht werden, die für Studierende ganz unterschiedlicher Fächer interessant sein dürfte.
Leitung
Prof. Sabine Müller-Mall, Philosophie und Politikwissenschaft, Dresden
Dr. Benedict Vischer, Rechtswissenschaft, Zürich
Eingeladene Gastreferierende
tbd
Koordination
Dr. Meret Tuor, Schweizerische Studienstiftung
Administration
Michelle Hug, Schweizerische Studienstiftung
Arbeitssprachen
Deutsch
Orte
Magliaso
Zielgruppe
Interessierte Studierende aus allen Fachrichtungen (max. 20 Teilnehmende)
Literatur
Ein Reader zur Vorbereitung wird den Teilnehmenden rechtzeitig vor Akademiebeginn versendet.
Anmeldeschluss: Dienstag, 1. April 2025