Du bist krank! Wer sagt das? Ich fühle mich doch gesund?! Diagnosen in der Psychiatrie und Psychologie sind mit vielen Vorurteilen behaftet. Machen sie gar selbst krank oder sind sie eine notwendige Grundlage für die Genesung? Lasst es uns gemeinsam herausfinden.
Die Diagnostik ist ein Werkzeug der Psychiatrie wie auch der Psychologie und spiegelt zugleich den Ausdruck unseres kulturellen Verständnisses von Normalität wider. So gesehen ist die Diagnostik in ihrer historischen Entwicklung immer auch ein Zeugnis der Gesellschaft und damit ein Abbild davon, wie ein Mensch «noch sein darf».
Wie gehen wir mit Diagnosen um, welche sich sowohl an medizinischen wie auch gesellschaftlichen Richtwerten orientieren? Welche Menschenbilder liegen heute bzw. lagen früher solchen Diagnosen zugrunde? Wie wird in der Praxis diesen delikaten Fragen begegnet und welche Rechte und Pflichten entstehen dadurch auf Seiten der Diagnostiker:innen und Patient:innen?
In diesem Wochenendseminar wollen wir gemeinsam mit Expert:innen die psychologischen und medizinischen Grundlagen der Diagnostik erarbeiten, diese in einen gesellschaftlichen und historischen Kontext setzen und unsere eigenen Menschenbilder, Einstellungen und Annahmen zum Thema reflektieren.
Location: Balsthal
Zeitplan: Freitag, 18:30 Uhr bis Sonntag, 16:00 Uhr
Arbeitssprache: Deutsch
Leitung:
Anna Landolt (Studentin in Humanmedizin, Geförderte der Schweizerischen Studienstiftung) und Maximilian Stoller (Student in Psychologie, Geförderter der Schweizerischen Studienstiftung)
Referierende:
Prof. Dr. phil. Flurin Condrau, Professor für Medizingeschichte (UZH)
Dr. med. Lea Stocker, Oberärztin (PUK) & Vorstand Akademie Menschenmedizin (amm)
Prof. em. Dr. med. Dr. phil. Paul Hoff, ehem. Chefarzt und stv. Klinikdirektor (PUK)
Dr. phil. Iara Meili, Expertin für transkulturelle klinische Psychologie (ehem. UZH)
PD Dr. med. Tanja Krones, Leitende Ärztin Klinische Ethik und Geschäftsführerin Klinisches Ethikkomitee (USZ)
Koordination: Dr. Barbara Dankwa-Egli
Administration: Nathalie Ellington
Anzahl TN: max. 20
Reader: Ein Reader wird den Teilnehmenden vor der Veranstaltung zugesandt.
Zielpublikum: Studierende aller Studienrichtungen
Gegebenenfalls besondere Angaben: Am Samstag gibt es am Abend einen Ausflug in die Natur. Bitte witterungsangepasste Kleidung und geeignetes Schuhwerk mitbringen.