Wir werden zusammen den Auftakt des Hauptwerkes des Philosophen Giorgio Agamben lesen: ‘Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben’. Agamben analysiert die westliche Politiktradition, deren katastrophischer Endpunkt seiner Ansicht nach die Biopolitik darstellt. Dies verhandelt er exemplarisch anhand der Figur des homo sacer. Diese Figur sieht Agamben jüngst in den Insassen von Konzentrationslagern und Flüchtlingen verkörpert. Über das Verständnis des homo sacer werden wir uns Agambens politische Philosophie erschliessen und dabei die Gelegenheit haben, historische Beispiele für Formen der Ausgrenzung sowie weitere politische Theorien einzubeziehen.
Die Lesegruppe eignet sich für Studierende aller Disziplinen, die ihr Verständnis der westlichen Politik, des Rechts und der Religion vertiefen und eine kritische Perspektive darauf kennenlernen wollen. Besonders auch das Einüben der philosophischen Argumentation ist für fachfremde Studierende hilfreich, da es einen differenzierten Umgang mit Begriffen und Konzepten fördert. Es besteht die Möglichkeit, die Lesegruppe entlang von Agambens Werkreihe im darauffolgenden Semester weiterzuführen.
Organisation: Janina Koelbing
Bibliografische Angaben:
Giorgio Agamben: Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben. Berlin: Suhrkamp, 2002.
Arbeitssprache: Deutsch
Ort: Basel
Zeitraum: Ende Februar bis Juni 2020; evtl. abschliessendes Lesewochenende im HS 20
Anzahl und Frequenz der Sitzungen: 4 bis 5 Treffen, verteilt über das Semester (Leseportion pro Sitzung etwa 50 Seiten).
Teilnehmende: Studierende aller Fachrichtungen, max. 10 Personen