Sonntag, 25. August 2019 (Anreisetag) bis Samstag, 31. August 2019 (Abreisetag)
Geschlechtsunterschiede im Rollenverhalten sind mehrfach determiniert, einerseits durch die Biologie (Sex) andererseits durch psychosoziale und kulturelle Einflüsse (Gender). Wie viel aber ist Nature und wie viel Nurture? Um dieser Frage näher zu kommen werden Geschlechtsunterschiede im Verhalten und deren Entwicklung sowohl im Tierreich als auch beim Menschen analysiert. Carel van Schaik wird die evolutionär-anthropologische Sichtweise beitragen, Anita Riecher-Rössler die Sichtweise der Psychologie und Psychiatrie. Aspekte der geschlechtsspezifischen Sozialisation werden durch Bettina Dennerlein aus weiblicher Perspektive und Markus Theunert aus männlicher Perspektive vertieft werden. Hertha Richter-Appelt wird auf das geschlechtsspezifische Rollenverhalten bei intersexuellen Menschen eingehen.
Schliesslich wird in einer abschliessenden Diskussion analysiert werden, in wieweit geschlechtsspezifisches Rollenverhalten die Entfaltungsmöglichkeiten von Männern und Frauen und die gesellschaftliche Weiterentwicklung behindern kann und wie viel Spielraum wir haben, die Entfaltungsmöglichkeiten von Männern und Frauen und die Geschlechterverhältnisse aktiv zu steuern. Interaktiv sollen Lösungsansätze und Alternativen, insbesondere im Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie und Karriere, erarbeitet werden.
Diese Akademie entstand aus einer Initiative von Geförderten der Schweizerischen Studienstiftung: Der Vorschlag wurde von Jonas Wittwer und Joy Schuurmans Stekhoven eingereicht mit der Unterstützung von Andreas Schönenberger, Lara Gafner, Felix Böwing, Kai Sandbrink, Noémie Lushaj, Stefan Gugler und Anja Meier.
Arbeitssprache: Deutsch
Leitung:
– Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler, Psychiatrische Kliniken (UPK) Basel
– Prof. Dr. Carel van Schaik, Anthropologisches Institut & Museum, Universität Zürich
Weitere Dozierende: Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt, Universitätsklinikum Hamburg-Ettendorf, Prof. Bettina Dennerlein, Asien-Orient Institut, Universität Zürich, Markus Theunert, männer.ch
Teilnehmende: Interessierte Studierende aller Fächer. Es wird eine rege Mitarbeit erwartet.
Reader: wird vorher versandt.
Literatur:
Riecher-Rössler, A. (2016). Weibliche Rollen und psychische Gesundheit. In: B. Wimmer-Puchinger, K. Gutiérrez-Lobos, & A. Riecher-Rössler (Hrsg.), Irrsinnig weiblich – Psychische Krisen im Frauenleben (pp. 19-34). Springer, Berlin, Heidelberg.
Richter-Appelt, H. (2016). Sex und Gender – neue Erkenntnisse der Sexualforschung. In: B. Wimmer-Puchinger, K. Gutiérrez-Lobos, & A. Riecher-Rössler (Hrsg.), Irrsinnig weiblich – Psychische Krisen im Frauenleben (pp. 107-119). Springer, Berlin, Heidelberg.
van Schaik, C.P. (2016) The primate origins of human nature. Wiley & Sons, Hobokon (NJ). Insbesondere Kapitel 12, und als Hintergrund Kapitel 10, 11.
Veranstaltungsort: Magliaso (TI)
Koordination: Sarah Beyeler
Administration: Nathalie Ellington
Allgemeine Informationen: → PDF
