Wie viel kulturelle Vielfalt erträgt eine demokratisch-liberale Gesellschaft? Die naheliegendste Antwort wäre: beliebig viel. Das Minarett-Verbot vor bald 10 Jahren in der Schweiz, die lauten Rufe nach Kopftuch- und Burkaverboten, die emotionalen Debatten über religiöse Symbole in der Öffentlichkeit – das alles zeugt jedoch von der Schwierigkeit liberaler Demokratien, dem eigenen Ideal von Toleranz und individueller Freiheit gerecht zu werden. Und diese Debatten werden in Zukunft noch zunehmen. Denn es liegt in der Natur demokratisch-liberaler Gesellschaftsordnungen, dass Menschen Anspruch auf ihre kulturellen und religiösen Besonderheiten erheben. Darin besteht auch die Konfliktivität von pluralen und liberalen Gesellschaften. Nicht per Zufall zählt die interkulturelle Kompetenz daher zu den Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts. Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit Fremdheitserfahrungen im Studium oder später im Beruf. Interkulturelle Kompetenz ist zugleich auch politische Verantwortungskompetenz.
Das erwartet Sie im Seminar:
- Einblicke in die Vielfalt muslimischen Lebens in Zürich
- Besichtigung einer Moschee
- Begegnung und Gespräche mit Menschen muslimischen Glaubens
- Wissens- und Kompetenzvermittlung zum Umgang mit Fremdheit
Leitung: ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (www.ziid.ch): Tit. Prof. Dr. Samuel M. Behloul, Hannan Salamat
Koordination: Caroline Schärli
Administration: Samira Landolt
Datum: Freitag, 14. Juni 2019
Ort: ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog, Kulturpark, Pfingstweidstrasse 16, 8005 Zürich
Programm: Vortrag zur Vielfalt muslimischen Lebens in der Schweiz, Diskussion und Workshop zu ausgewählten Themenbereichen, Besichtigung einer Moschee, Begegnung und Gespräche mit Menschen muslimischen Glaubens, Abschlussdiskussion; optional: gemeinsamer Ausklang in einem Café
Vorbereitende Lektüre: Wird den Teilnehmenden im Voraus zugestellt.
Sprache: Deutsch
Teilnehmerzahl: max. 20