Gibt es einen gerechten Mindestlohn? Können Steuern ungerecht sein? Wie findet man das gerechte Strafmass für ein Verbrechen? Und wieso meinen wir so genau zu wissen, was Gerechtigkeit ist? Dieses Wochenende gibt Ihnen die Gelegenheit, sich aus verschiedenen Perspektiven mit einer der drängendsten Fragen der Menschheit auseinander zu setzen.
Gerechtigkeit wird weltweit als Grundnorm menschlicher Gemeinschaft betrachtet. Mittels Gesetzen wurde schon früh versucht, Regeln für ein einvernehmliches Zusammenleben zu finden. Gesetze werden aber auch manchmal als ungerecht empfunden. In seinen “Dirty Harry”-Filmen setzt Clint Eastwood als Cop Gerechtigkeit mit seiner Magnum gegen ungerechte Gesetze durch. Ist dies legitim oder Ausdruck eines verirrten Gerechtigkeitsempfindens? Was ist überhaupt Gerechtigkeit? Woher kommt dieses weit verbreitete “Gefühl für Gerechtigkeit”? Wie entstanden Gesetze und warum? Wie wurden sie durchgesetzt? Was, wenn Recht und Gerechtigkeit in Konflikt geraten? Solchen Fragen wollen wir in diesem Wochenseminar nachgehen und sie aus verschiedenen Perspektiven diskutieren.
Leiter:
Prof. Dr, Peter Schaber, Ethiker, Univ. Zürich
Prof. Dr. Carel van Schaik, Anthropologe, Univ. Zürich
Rechtsanwalt Dr.iur., Dr.phil.I Thomas Sprecher, Jurist und Germanist, Zürich
Prof. Dr. Cla Famos, Theologie und Jurist, Univ. Zürich, Direktor Schweizerische Studienstiftung
Prof. em. Dr. Eric Kubli, Biologe, Univ. Zürich (Organisation)
Teilnehmer/innen: max. 20 Studierende aller Fachrichtungen und aller Semester
Literatur:
Ein Reader wird abgegeben. Dieser dient zusammen mit dem Buch von Sandel als gemeinsame Basislektüre. Erwartet wird die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen.
Jonathan Haidt: The Rightous Mind: Why Good People are Divided by Politics and Religion. Allen Lane, 2012
Norbert Hoerster: Was ist eine gerechte Gesellschaft? Eine philosophische Grundlegung. C. H. Beck, 2013
Michael J. Sandel: Gerechtigkeit: Wie wir das Richtige tun. Ullstein Taschenbuch, 2013
Ort: Seminarhotel Balsthal, Balsthal
Anmeldeschluss: Montag, 6. Januar 2014