Vor fünf Jahren trat Georgien mit der so genannten Rosen-Revolution ins Bewusstsein der westlichen Öffentlichkeit. Nach dem Machtantritt einer westlich und reformorientierten Regierung unter dem Präsidenten Michal Saakashvili hat das Land, das geostrategisch eine wichtige Position einnimmt, beeindruckende Fortschritte im wirtschaftlichen und politischen Bereich gemacht. Der Blitzkrieg im August des letzten Jahres hat der Weltöffentlichkeit mit einem Schlag die politische Bedeutung dieses kleinen Landes aufgezeigt.
Noch stehen viele Probleme zur Lösung an. Wie in anderen osteuropäischen Ländern fehlt es an einer Konflikt- und Streitkultur. Das hat sich schon in den Ausschreitungen und im von Saakashvili verhängten Ausnahmezustand im November 2007, aber auch in den Diskussionen zum Verhalten der Regierung 2008 gezeigt.
Das Thema der als Rundreise konzipierten Sommerakademie ist der Untersuchung der verschiedenen Aspekte eines komplizierten Transformationsprozesses in dieser kleinen südkaukasischen Republik gewidmet, die sich aufgemacht hat, den Anschluss an Europa zu schaffen. Dabei wird auch die Rolle der EU, der USA und Russlands in der Region und v.a. bei der Lösung der Konflikte in Abchasien und Südossetien zu betrachten sein.
Die Akademie musste im August 2008 wegen der Reisewarnung des EDA abgesagt werden. Nachdem sich die Sicherheitslage im Land deutlich verbessert hat, kann nun die Reise doch noch durchgeführt werden. Die Akademie wird unterstützt durch die Gebert Rüf Stiftung, die ihren Schwerpunkt vom Baltikum in den Südkaukasus verlegt hat.
Leiter:
Prof. Dr. Nicolas Hayoz, Departement für Gesellschaftswissenschaften, Universität Freiburg Schweiz, Leiter des SCOPES Projekt „Social sciences in changing contextes: the Georgian case“ des Schweizerischen Nationalfonds.
Teilnehmende: Studierende aller Fachrichtungen. Erwartet wird die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen und in einer Gruppe vorzubereiten. Priorität haben die eingeschriebenen Teilnehmer der letztjährigen Akademie, welche wegen den kriegerischen Ereignissen abgesagt werden musste. Freie Plätze werden aufgefüllt.
Literatur: Den Teilnehmenden wird ein Reader zur Verfügung gestellt
Reise: Die Flugkosten werden von der Schweizerischen Studienstiftung übernommen.
Ort: Georgien – wechselnde Unterkünfte