Wieso verfügt der Mensch als einziges Lebewesen über die komplexe Fähigkeit der Sprache?
Obwohl der Mensch hinsichtlich der Entwicklung und Architektur seines Gehirns sowie seiner genetischen Ausstattung erstaunlich viele Ähnlichkeiten mit seinen nächsten Verwandten, den Menschenaffen, aufweist, ist es bemerkenswert, dass allein der Mensch im Laufe der Evolution solch komplexe Kommunikationssysteme wie Laut- und Schriftsprache entwickelt hat. Erst in den letzten Jahren haben die gemeinsamen Anstrengungen der kognitiven Neurowissenschaften, der Genetik, der Psychoakustik und der evolutionären Anthropologie einiges zur Beantwortung der Frage beigetragen, warum alleine der Mensch über komplexe Sprachformen verfügt und wie das Gehirn sprachliche Ausdrücke erkennt und verarbeitet. Ziel dieser Sommerakademie ist neben der Vermittlung von Grundlagenkenntnissen in Neuroanatomie, experimenteller Neurowissenschaft, klinischer Neuropsychologie und Psychoakustik, den Studierenden einen vertiefenden Einblick in den gegenwärtigen Wissensstand um die einzigartige Beziehung zwischen Sprache und Gehirn zu ermöglichen.
Arbeitssprache:
Deutsch, englische Texte
Leitung:
Dr. Martin Meyer, Institut für Neuroradiologie, Universitätsspital Zürich, (www.psychologie.unizh.ch/neuropsy/home_mmeyer)
Co-Leiter:
Dr. Dorothea Weniger, Institut für Neuropsychologie, Universitätsspital Zürich
Prof. Dr. David Poeppel, Cognitive Neuroscience of Language Laboratory, University of Maryland, (http://www.ling.umd.edu/Poeppel/)
Teilnahme:
Studierende aller Fachrichtungen
Arbeitsweise/Anforderungen:
Erwartet wird die Bereitschaft zu aktiver Teilnahme (Kleingruppenarbeit, Referate) und zum Dialog mit den beiden gleichzeitig stattfindenden Sommerakademien.
Literatur:
Die Akademieleitung stellt einen Reader mit einführenden Texten zusammen. Zusätzlich empfehlen wir die Lektüre des Buches „Wie der Mensch zur Sprache kam“ von Dieter Zimmer (leider vergriffen). Wir können den Studierenden jeweils ein kopiertes Exemplar des Buches zur Verfügung stellen.