Grob gesehen ist unser Körper symmetrisch aufgebaut. Genauer betrachtet bleibt allerdings fast nichts mehr symmetrisch: die linke Hand ist z.B. nicht das exakte Spiegelbild der rechten und “Links” funktioniert auch nicht gleich wie “Rechts”. Dies führt zu den wissenschaftlichen Konzepten der Lateralität, bzw. der Lateralisierung und betrifft die Sinnesorgane, die neuropsychologische Verarbeitung wie auch die motorischen Reaktionen. Interessant ist, dass im Zusammenhang mit diesen Asymmetrien verschiedene Inhalte wie Bilder, Sprache, Zahlen, Musik oder Motorik unterschieden werden können und müssen.
Die Akademie wird in die neuropsychologischen Grundlagen der Lateralität einführen. Durch (Selbst-) Experimente werden wir darüberhinaus den Grad unserer Lateralisierung in verschiedenen Kulturbereichen wahrnehmen. Dies führt uns dann zur Frage der Entwicklung und Reversibilität dieser seitlichen Spezialisierungen. Da unsere Umwelt für Rechtshänder und Rechtshänderinnen konzipiert ist, stellt sich auch die Frage der Risiken (Werkzeuge) aber auch der Chancen (Sport), welche die Linkshänder und die (seltenere?) Linkshänderinnen betreffen. Zudem werden in Bildern und in der Sprache links wie rechts mit besonderen Bedeutungen assoziiert. Können diese oft sehr bewertenden Bedeutungen irgendwie begründet werden? Auch solche und analoge Themen sollen in unseren Gesprächen Platz haben.
Leitung:
Dr. François Stoll Psychologisches Institut der Universität Zürich
phil. Dipl. Biol. Peter Brugger, Neurologie, Universitätsspital, Zürich
Arbeitssprache: Deutsch
Teilnahme: Studierende aller Fachrichtungen
Literatur: Literatur: Springer S. & Deutsch G. (1993). Linkes Gehirn, rechtes Gehirn. Heidelberg: Spektrum der Wissenschaft. Ein Reader zur Vorbereitung wird im Juni 2003 verschickt.