In der Presse ist über das “Human Genome Projekt” zu lesen. Das menschliche Erbmaterial ist ein Faden, der 3000 km messen würde sofern seine Bausteine 1 mm gross wären. In Wirklichkeit sind sie etwa 3 Millionen mal kleiner, so dass dieser Faden (das DNS Molekül) in jeder menschlichen Zelle Platz findet. Die in der DNS gespeicherte Information reicht aus, um einen so komplexen Organismus wie den Menschen entstehen und aufwachsen zu lassen. Dieses Information muss fehlerfrei an die nächste Generation übertragen werden; Fehler können zu genetisch bedingten Krankheiten führen. Ein Aspekt der Bioinformatik ist die Identifikation solcher Fehler in dieser Informationsfülle. Ein anderer Aspekt betrifft das Rätsel, dass sich sehr früh in der Evolution eine Methode entwickelt hat, um aus der lineraren Information der DNS die Proteine, also drei-dimensionale komplizierte Strukturen, zu produzieren. Der Mensch gewinnt heute dank Fortschritt in der modernen Biologie und dank der Rechenleistung der Computer einen stets tieferen Einblick in die Geheimnisse des Lebens. Damit ergeben sich auch ethische Fragen, denen wir uns stellen müssen. Diese Themen wollen wir anhand von Beispielen bearbeiten und in Diskussion vertiefen.
Leitung:
Prof. Dr. Andreas Engel, Maurice E. Müller Institut, Biozentrum, Universität Basel
Dr. Helmut Grubmüller, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen
Teilnahme:
Studierende naturwissenschaftlicher Fachrichtung ab 3. Semester enschliesslich Doktoranden
Literatur:
wird später bekannt- bzw. ausgegeben